Kurz nach 19 Uhr erhielt der Zugführer des THW Leo Wieser den ersten Einsatzauftrag von der fingierten Leitstelle: Auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Hiltenfingen sollen nach einem heftigen Gewitter mehrere Personen vermisst sein. Vor Ort stellte der Erkundungstrupp fest, dass es sich um zwei Personen handelte. Beide waren verletzt und mussten aus einem Kellerraum gerettet werden. Da in der Kellerdecke mehrere Öffnungen vorhanden waren, konnten die Verletzten durch eine Tiefenrettung mittels Aufseilgerät aus dem Keller geholt werden. Aufgrund der starken Niederschläge drohte währenddessen ein Wasserrückhaltebecken auf dem Hof überzulaufen. Die zweite Bergungsgruppe übernahm die Abpumparbeiten sodass nach wenigen Minuten Entwarnung gegeben werden konnte.
Nach der erfolgreichen Rettungsaktion dauerte es nicht lange bis der zweite Einsatzauftrag den Zugtrupp, die Führungskomponente des TZ, erreichte. Es ging in ein Waldstück nahe Ellenried (Lkr. Unterallgäu). Ein Waldarbeiter ist während eines Sturmes verunglückt. Der Verletzte lag in einer Senke. Aufgrund der Rückenverletzung sollte die Person möglichst schonend gerettet werden. Das unwegsame Gelände ließ nur die Variante einer Seilbahn zu. Die einbrechende Dunkelheit erschwerte die Rettungsarbeiten sodass gleichzeitig für ausreichend Beleuchtung gesorgt werden musste. Nach knapp zwei Stunden konnte der Verletzte an den Rettungsdienst übergeben werden.
Zugführer Leo Wieser zog am Schluss ein positives Fazit: „In dieser Übung ging es vor allem darum, Abläufe und Kommunkation zwischen Einheiten und Führungskräften auf die Probe zu stellen. Den Helferinnen und Helfer wird ins Gedächtnis gerufen, dass das jahrelang angeignete Wissen in den Ausbildungen im Einsatz ganz schnell abgerufen werden muss.“
