Den Katastrophenschutz ins Bewusstsein rücken

Katastrophen kommen meist ohne Ankündigung. Sei es der Tornado, der durch ein Wohngebiet wütet oder die Sturmflut, die ganze Straßenzüge unter Wasser setzt und viele Häuser unbewohnbar macht. Aber auch ein scheinbar harmloser Blitzeinschlag oder ein kalter Winter können katastrophale Folgen haben, gerade wenn es neuralgische Punkte trifft, wie etwa ein Umspannwerk. Szenarien, die auch aus einem Roland-Emmerich-Streifen stammen könnten. Wären da nicht reale Beispiele aus Deutschland und sogar der Region Augsburg. 2005 der weitflächige Stromausfall in Nordrhein-Westfalen, der Tornado Mitte Mai diesen Jahres in Stettenhofen und Affing oder auch das Pfingsthochwasser 1999 sowie das Hochwasser im März 2006 in Schwabmünchen und weiten Teilen des Landkreises. Dann ist es sehr hilfreich, einen verlässlichen Bevölkerungsschutz zu haben. Neben der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen gibt es die vom Bund koordinierten und finanzierten Spezialisten des Technischen Hilfswerks. Sonst eher im Hintergrund agierend, lassen die oben beschriebenen Ereignisse „das THW wieder in das Bewusstsein rücken“. Diese Erkenntnis lieferte Bundestagsabgeordneter Hansjörg Durz in seinem Grußwort anlässlich des Sommerempfangs des THW Schwabmünchen aus dem Ereignis in Stettenhofen, bei dem er sich selbst ein Schadensbild machen konnte. Doch auch während seiner Zeit als Bürgermeister der Stadt Neusäß hatte er aufgrund eines verheerenden Unwetters im Jahr 2013 bereits Kontakt mit den ehrenamtlichen Einsatzkräften der Bundesanstalt aus Schwabmünchen. Und seitdem hat das THW Schwabmünchen aufgerüstet.

Stromerzeuger kann ganze Dörfer versorgen

Gerade der Schutz vor langfristigem Ausfall der Strominfrastruktur hat sich das THW auf die Agenda der nächsten Jahre gesetzt. Viele intensive Arbeitsstunden investierten die THW-Helfer demnach in die Sanierung eines großen Stromerzeugers, mit dem im Ernstfall wichtige Betriebe versorgt werden könnten. Auch im Bereich der Einsatzkoordinierung wurde zugelegt. Ein eigener Einsatzleitwagen mit moderner Führungsausstattung dient nun dem Führungstrupp zur optimalen Koordinierung der Einheiten. Da eine gute Ausstattung noch lange keinen Einsatzerfolg garantiert, bildeten sich die Kräfte speziell in der Führung größerer Einsatzstellen intensiv fort und halten steten Kontakt zur Katastrophenschutzbehörde im Landratsamt und den Feuerwehr-Führungskräften des Landkreises. Karsten Köhler, Ortsbeauftragter des THW Schwabmünchen, stellte die neuen Einsatzoptionen des THW am Abend vor. Dabei würdigte er auch den Einsatz einiger verdienter Helfer mit dem Helferzeichen und den Helferzeichen in Gold. Auch für eine langjährige Mitgliedschaft erhielten einige THWler ihre Anerkennung.

Feuerwehr gewinnt Parcours

Bevor es am Abend zum offiziellen Teil überging, konnten die Besucher die spannenden Läufe des Blaulicht-Cups verfolgen. Bei dem Parcours mussten die Mannschaften zu Beginn eine Mutter auf einer Gewindestange so schnell es ging hoch schrauben bevor es dann über ein zwei-Meter-Hindernis in das Schaumbecken ging, in dem Badeenten versteckt waren. Erst als diese gefunden war und alle Teammitglieder, fünf an der Zahl, auf einer Palette standen, durfte diese mit Hilfe eines Mehrzweckzuges ins Ziel befördert werden. Am schnellsten war zum Schluss die Mannschaft der Feuerwehr Schwabmünchen.

Neben der Geselligkeit und dem Spaß, der bei einer ehrenamtlichen Organisation egal welcher couleur auf gar keinen Fall fehlen darf, haben diese Einrichtungen auch einen Bildungsauftrag. Die Anfangs erwähnten Gefahren lassen sich zwar nicht verhindern, doch jeder kann etwas dafür tun, um die Auswirkungen zu verringern. Das Experten des THW Schwabmünchen zeigen, dass mit etwas Engagement schon viel erreicht werden kann.

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