Langweid am Lech, 09.06.2018, von Konstantin Wamser

25.000 Liter Wasser pro Minute

22 Einsatzkräfte des THW Schwabmünchen üben am Lech, wie sich die Pumpleistung auf große Höhenunterschiede auswirken.

Fotos: K. Wamser/K. Köhler

Leo Wieser steht zufrieden auf dem zehn Meter hohen Deich bei Langweid, der den Lechkanal vom eigentlichen Flussbett trennt. Die Pumpen laufen auf Hochtouren und bringen mittlerweile den nötigen Durchsatz. Der 31-jährige Zugführer des THW Schwabmünchen ist an diesem Samstag Anfang Juni mit dem sogenannten Technischen Zug in Richtung Stauwehr ausgerückt, um zu erproben, wann die Leistungsgrenze der Schwabmünchner Pumpen erreicht ist.

„Wir haben heute zwar eine Gesamtpumpleistung von 25.000 Liter pro Minute, die Herausforderung ist aber die Höhe“ erläutert Wieser. Was man sich darunter vorstellen muss, ist schon beim ersten Versuch zu erkennen. Eine Pumpe, die laut Betriebsbuch eigentlich eine Leistung von 3.000 Liter pro Minute haben sollte, fördert das Wasser kaum bis zur unteren Deichkante. Wieser, der selbst Ingenieur ist, hat dafür eine Erklärung: „Die Pumpe liegt nochmal fünf Meter unterhalb des Deiches. Hier kommt einfach nicht genügend Druck zustande.“

Eigenkonstruktion hilft bei Problemlösung

Doch das THW hat eine Lösung bereits parat. Auf der Fläche zwischen dem höher liegenden Lechkanal und dem niedriger liegenden Flussbett errichten die Einsatzkräfte in kürzester Zeit ein 18.000 Liter fassendes Wasserbecken. Sechs Schlauchleitungen führen danach mit ebenso vielen Tauchpumpen Wasser aus dem Lech in das Becken. „Das Wasserbecken ist eine Eigenkonstruktion von uns. Es ist sogar bis zu 36.000 Liter Fassungsvermögen erweiterbar“ erzählt Karsten Köhler, Chef des THW Schwabmünchen. Er hat die Übung ausgearbeitet. Die Ursprüngliche Idee sei gewesen, eine Wasserentnahmestelle für die Feuerwehren einrichten zu können, wenn der nächste Hydrant weiter weg wäre, so Köhler. 

Das letzte Hindernis in der Pumpstrecke übernimmt ein im Landkreis einmaliges Gerät. Die Hochleistungspumpe des Katastrophenschutzes schafft das Wasser über den Deich, bis es in der Strömung des Lechkanals verschwindet. Die Pumpe fördert bis zu 15.000 Liter pro Minute. Der Zugführer findet, dies sei enorm: „Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir das Wasser durch die Schläuchte etwa zwei Kilometer fördern können“.

Zehn Stunden waren die THW-Kräfte an diesem Tag unterwegs. Übungsleiter Karsten Köhler ist am Ende sehr zufrieden: „Wir haben heute neue Erkenntnisse gewinnen können, gerade was die effektive Leistung unserer Pumpen angeht“. Das THW mache solche Übungen, so Köhler, um eben mit diesen Erkenntnissen im Ernstfall noch effizienter helfen zu können.

Mehr Bilder gibts in unserer Galerie.


  • Fotos: K. Wamser/K. Köhler

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